1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte
05.03.2024

Verleihangebot für Kommunen: Wanderausstellung zu jüdischem Leben

Zwei ausleihbare Wanderausstellungen aus Köln zeigen markante Tief- und Höhepunkte der Geschichte der Jüdinnen und Juden in Deutschland.

Kommunen können sich zwei Wanderausstellungen zu jüdischem Leben ausleihen. Das "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" hat sie vor drei Jahren entwickelt, zum Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Der Name
MiQua steht für "Museum im Quartier" und bezieht sich damit auf die Ausgrabungsfläche im Archäologischen Quartier Köln direkt unter dem Rathausplatz.

Die große Wanderausstellung "Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" hat seit 2021 bereits an 13 Stationen in Deutschland Halt gemacht. Sie folgt den Spuren jüdischen Lebens in Deutschland und beleuchtet sie vielfältig. Von Köln - durch den Erlass Kaiser Konstantins im Jahr 321 als frühester Nachweis jüdischen Lebens nördlich der Alpen der zentrale Ausgangspunkt – wird der Blick auf ganz Deutschland und den europäischen Raum ausgeweitet.

Biografische Erzählungen stellen neben bedeutenden Persönlichkeiten auch bisher noch vergleichsweise unbekannte Namen vor, um Bezüge zwischen Einzelschicksalen und der allgemeinen Historie herstellen zu können. Der Fokus liegt auf der Alltagsgeschichte. Meilensteine in Geschichte und Politik, das Auf und Ab, das Ausgegrenzt-Sein und Verfolgt-Werden, aber auch gesellschaftliches Miteinander, Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit werden mit ihren Konsequenzen durch die Erzählung konkreter Personen verdeutlicht.

Die Ausstellung besteht aus vier 3x3 Meter großen begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich auf ihren Außen- und Innenflächen jeweils einem der vier übergeordneten Themen widmen: Recht und Unrecht, Leben und Miteinander, Religion und Geistesgeschichte sowie Kunst und Kultur. Über Interaktionen können Interessierte Geschichte und Gegenwart als Teil der deutschen Gesamtgeschichte selbst entdecken.

Die Ausstellung kann von Kommunen kostenlos ausgeliehen werden. Für Städte, die weniger Platz haben, stellt das MiQua eine Posterausstellung zur Verfügung: "Gesichter und Geschichten – Jüdisches Leben in Deutschland" zeigt in komprimierter Form anhand von 17 Roll-ups 1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte.

Die Roll-ups sind zusätzlich mit QR-Codes versehen, die auf verschiedene Online-Angebote des MiQua weiterleiten: In erster Linie macht ein 360°-Rundgang die Wanderausstellung digital erlebbar und bietet deren mediale Inhalte als Ergänzung zur Posterausstellung. Darüber hinaus wird auf die Social-Media-Kanäle und den MiQua-Blog verwiesen, auf dem weiteres, umfangreiches Material (Videokurzführungen, Interviews, Bildergalerien, Imagefilm) zu finden ist.

Eine Leihgebühr wird auch bei der Posterausstellung nicht erhoben, die Städte übernehmen hier allerdings selbst den Transport der Roll-ups beziehungsweise die Transportkosten.

Infos zur Ausleihe

Die Wanderausstellung kann im MiQua angefragt werden, bei Michael Jakobs, michael.jakobs@lvr.de; Tel.: 0221 809-7156.

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