"Rechtsanspruch auf Ganztag bleibt große Herausforderung"
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Thomas Berberich
"Die Städte habe in den vergangenen Jahren schon einen guten Bestand an Ganztagsplätzen aufgebaut. Noch ist das Angebot nicht überall bedarfsdeckend.
Wir sehen aber, dass vor Ort sehr große Anstrengungen unternommen werden, um ab dem 1. August 2026 alle Kinder zu versorgen, die einen Platz anmelden. Schließlich wissen die Städte, dass viele Eltern darauf angewiesen sind, um Beruf und Familie vereinbaren zu können.
In vielen Städten stellen sich die Verwaltungen darauf ein, dass 100 Prozent der Erstklässlerinnen und Erstklässler einen Platz in Anspruch nehmen werden – auch wenn es dann in der Realität nicht 100 Prozent sein werden. Das gibt einen gewissen Puffer.
Für den Ganztagsausbau an Schulen haben die Kommunen zusätzliche Mittel bekommen. Für den Infrastrukturausbau im Ganztag gibt es ein eigenes Bundesprogramm, 96 Prozent aller Schulträger in NRW haben Anträge beim Land für Mittel aus diesem Programm gestellt. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist für Umbau-, Erweiterungs- und Neubaumaßnahmen für den Ganztag.
Die Baumaßnahmen lassen sich aber nur nach und nach umsetzen – es gibt schließlich nicht beliebig viele Baufirmen mit den nötigen Fachkräften in NRW. Problematisch sind beim Ganztagsausbau also vor allem der Faktor Zeit und der Personal- und Fachkräftemangel. Ein flächendeckendes schulisches Ganztagsangebot zum Start des Rechtsanspruchs ist möglich, bleibt aber eine große Herausforderung."
Schuchardt fügte hinzu:
"Fakt ist aber auch: Der Ganztag in NRW ist schon heute unterfinanziert und die Mittel vom Land passen sich nicht an die tatsächlichen Kostensteigerungen im Ganztagsbereich an. Hier brauchen wir unabhängig vom Rechtsanspruch endlich dringend eine auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten durch das Land."