Umstellung auf G9
01.09.2025

Zusätzliches Geld für Schulen reicht für Investitionen vielerorts nicht aus

Christian Schuchardt, Geschäftsführer des Städtetages NRW gegenüber WDR, Westpol
  • Porträtbild von Christian Schuchardt

"Die Städte tun, was sie können, um bis zum Schuljahr 2026/2027 genug Räume und Kapazitäten für die G9-Umstellung zu haben. Vielerorts ist das aber eine große Herausforderung. Die Landesregierung hat zwar im letzten Jahr den Belastungsausgleich für die Umstellung von G8 auf G9 erhöht, sprich: Die Kommunen bekommen mehr Geld.

Die Städte müssen allerdings viel investieren für Neubau und Umbau. Durch den G9-Umstieg steigen die Schülerzahlen in der gymnasialen Oberstufe deutlich an – und an vielen Stellen trifft das auf ohnehin steigende Schülerzahlen. Für die notwendigen Investitionen reicht der höhere Belastungsausgleich vielerorts nicht aus – und der Investitionsstau der Kommunen ist ohnehin schon enorm, auch ohne den zusätzlichen Aufwand durch die G9-Umstellung.

Darum ist es so wichtig, dass die Landesregierung die von uns geforderten 78 Prozent der Mittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes an die Kommunen weiterleitet. Das hilft auch, finanzielle Spielräume für Investitionen in Schulen zu schaffen.

Auch für den Ganztagsausbau an Schulen haben die Kommunen zusätzliche Mittel bekommen. Für den Infrastrukturausbau im Ganztag gibt es ein eigenes Bundesprogramm, 96 Prozent aller Schulträger in NRW haben Anträge beim Land für Mittel aus diesem Programm gestellt. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist für Umbau-, Erweiterungs- und Neubaumaßnahmen für den Ganztag. Die Baumaßnahmen lassen sich aber nur nach und nach umsetzen – es gibt schließlich nicht beliebig viele Baufirmen mit den nötigen Fachkräften in NRW." Schuchardt weiter:

"Problematisch sind beim Ganztagsausbau also vor allem der Faktor Zeit und der Fachkräftemangel. Ein flächendeckendes schulisches Ganztagsangebot zum Start des Rechtsanspruchs bleibt eine große Herausforderung."

Zum Beitrag mit den Aussagen von Christian Schuchardt auf www.wdr.de