"Auch wenn es etwas ruckeln wird – die Städte können das schaffen"
-
Thomas Berberich
"Die Städte tun wirklich ihr Bestes, um allen Kindern einen Platz anbieten zu können, deren Eltern einen Ganztagsplatz in Anspruch nehmen wollen. Wir glauben auch immer noch, dass das möglich sein kann."
Schuchardt weiter: "Wir haben aber auch immer darauf hingewiesen, dass insbesondere der Personalmangel eine erhebliche Hürde darstellen wird. Der Rechtsanspruch gilt ab dem kommenden Schuljahr erst einmal für die ersten Klassen. Alle Städte unternehmen ihr Möglichstes, um die Betreuungswünsche zu erfüllen.
Die Baumaßnahmen lassen sich aber nur nach und nach umsetzen – es gibt schließlich nicht beliebig viele Baufirmen mit den nötigen Fachkräften in NRW.
Problematisch sind beim Ganztagsausbau also vor allem der Faktor Zeit und der Personal- und Fachkräftemangel.
Ein flächendeckendes schulisches Ganztagsangebot zum Start des Rechtsanspruchs ist möglich, bleibt aber eine große Herausforderung.
Der Bundesgesetzgeber hat festgelegt, dass ab dem kommenden Schuljahr erst einmal die ersten Klassen einen Rechtsanspruch haben. Daran müssen sich die Städte halten. Für die Betreuung von zum Beispiel Zweit- und Drittklässlern können im Fall der Fälle aber auch andere Betreuungsformen wie die Betreuung über Mittag eine Rolle spielen. Auch wenn es im ersten Jahr etwas ruckeln wird – die Städte können das unterm Strich schaffen.
Für den Ganztagsausbau an Schulen haben die Kommunen zusätzliche Mittel bekommen. Für den Infrastrukturausbau im Ganztag gibt es ein eigenes Bundesprogramm, 96 Prozent aller Schulträger in NRW haben Anträge beim Land für Mittel aus diesem Programm gestellt. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist für Umbau-, Erweiterungs- und Neubaumaßnahmen für den Ganztag. Wenn Bund und Land hier nochmal nachlegen würden, wäre das natürlich gut.
Fakt ist aber auch:
"Der Ganztag in NRW ist schon heute unterfinanziert und die Mittel vom Land passen sich nicht an die tatsächlichen Kostensteigerungen im Ganztagsbereich an. Hier brauchen wir unabhängig vom Rechtsanspruch endlich dringend eine auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten durch das Land."
Zum Artikel mit den Aussagen von Christian Schuchardt auf rp-online.de