Corona-Maßnahmen
03.06.2022

Städte fordern Corona-Strategie für den Herbst

Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, gegenüber der Rheinischen Post

Die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde zum Vorgehen im Herbst sind vielen Verbänden, Organisationen und dem NRW-Gesundheitsministerium zu vage. Sie fordern konkrete Schritte, bevor die nächste Pandemie-Welle da ist.

Auch der Geschäftsführer des Städtetags NRW, Helmut Dedy, mahnte gegenüber der Rheinischen Post zur Eile:

"Wir brauchen schneller und verbindlicher als im Bund-Länder-Beschluss Klarheit über die Impfstrategie, die Teststrategie und die Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst. Bitte entscheidet Euch endlich."

Fast alle Experten rechneten mit einer nächsten Corona-Welle, und wichtige Instrumente zur Pandemiebekämpfung seien im Frühjahr abgeschafft worden. Für den Fall, dass sich die Infektionslage wieder zuspitze oder sich neue gefährliche Virusvarianten sprunghaft verbreiteten, müsse man gewappnet sein – etwa mit einer Maskenpflicht im Einzelhandel und in Innenräumen oder mit 3G- oder 2G-Regeln.

Die Macher vor Ort in den Kommunen bräuchten Vorlauf, zum Beispiel in den Impfzentren. "Arbeitsverträge oder Mietverträge für Räumlichkeiten lassen sich nicht auf Knopfdruck an- und abschalten. Vor allem ist medizinisches Personal knapp und im Herbst nicht ad hoc verfügbar", so Dedy.

Das Statement von Helmut Dedy im Wortlaut

"Es ist gut, dass sich Bund und Länder in Sachen Corona auf Herbst und Winter vorbereiten wollen. Dabei drängt allerdings die Zeit. Wir brauchen schneller und verbindlicher als im Bund-Länder-Beschluss Klarheit über die Impfstrategie, die Teststrategie und die Corona-Schutzmaßnahmen im Herbst. Bitte entscheidet Euch endlich. Denn fast alle Experten rechnen mit einer neuen Coronawelle. Leider sind wichtige Instrumente des Bundesinfektionsschutzgesetzes zur Pandemiebekämpfung im Frühjahr abgeschafft worden. Es kann aber sein, dass demnächst eine Maskenpflicht im Einzelhandel und in Innenräumen oder 3G- oder 2G-Regeln wieder gebraucht werden. Nämlich dann, falls sich die Infektionslage wieder zuspitzt und neue gefährliche Virusvarianten sprunghaft verbreiten. Dann müssen wir gewappnet sein.

Bund und Länder sollten daran denken, was die Macherinnen und Macher vor Ort in den Kommunen an Vorlauf für das praktische Handeln brauchen, zum Beispiel in den Impfzentren. Arbeitsverträge oder Mietverträge für Räumlichkeiten lassen sich nicht auf Knopfdruck an- und abschalten. Vor allem ist medizinisches Personal knapp und im Herbst nicht ad hoc verfügbar."