Schul- und Kitaschließungen in NRW
19.03.2021

Städtetag beklagt Unklarheit bei Frage der Schulschließungen

Ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Äußerungen von Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW

In der Debatte um Schul- und Kitaschließungen in Nordrhein-Westfalen wegen hoher Neuinfektionsraten mit dem Coronavirus fordert der Städtetag NRW mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit. "Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte fragen sich, ob Kitas und Schulen nächste Woche noch offen sind. Auch die Städte brauchen Sicherheit", sagte Geschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur.

Es müsse alles dafür getan werden, Bildung nicht nur digital zu organisieren, doch gleichzeitig gebe es weiterhin zu viel Unklarheit, wie bei steigenden Infektionszahlen mit dem Schul- oder Kitabesuch umzugehen sei. Es brauche eine Festlegung, ab welcher landesweiten Inzidenz es wieder im ganzen Land Notbetreuung in Kitas oder Distanzunterricht in Schulen geben soll.

Bislang können nur die Städte und Kreise in Abstimmung mit dem Land Öffnungen der Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zurückdrehen, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen länger deutlich über dem Wert von 100 liegen. Dies sei nur die "Ultima ratio", wie es in einem Erlass der Landesregierung heißt; also der letzte Ausweg.

"Wir müssen aber vom Land wissen, bei welcher Inzidenz die Lage so gravierend ist, dass landesweit gebremst wird", sagte Dedy. Dynamischer Anstieg der Infektionszahlen, Ausbreitung der Mutationen, Impfverzögerungen - die Lage habe sich verändert und müsse neu bewertet werden. Auch Städte und Kreise, die lokal vom Präsenzunterricht abweichen wollten, bräuchten klarere Kriterien als bisher.

Mehrere Städte und Kreise hatten zuletzt mit der Landesregierung um den Umgang mit Präsenzunterricht und geöffneten Kitas in der dritten Corona-Welle gerungen. Dortmund und Duisburg beispielsweise wollen Schulen schließen, Duisburg setzte sich zusätzlich für reine Notbetreuung an Kitas ein. Das Land erteilte sein Veto. Als erstem Kreis in dieser Phase erlaubte das Land dann am Donnerstagabend dem Kreis Düren für die kommende Woche die Rückkehr zum reinen Distanzunterricht an weiterführenden Schulen - mit Ausnahme der Abschlussklassen.

Mit freundlicher Genehmigung der dpa, Deutsche Presse-Agentur, Düsseldorf, www.dpa.de