Aachen
17.04.2025

Künstliche Intelligenz als "Gamechanger" im Bevölkerungsschutz

Ab sofort hilft künstliche Intelligenz dabei, Vorhersagen zu Starkregen und Hochwasser in der StädteRegion Aachen zu verbessern.
Zwei Karten zwei unterschiedliche Wasserpegel.

Zwei Karten zeigen einen Rückblick auf Wasserpegel vor 70 Minuten versus einen Ausblick in 50 Minuten.

Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat Defizite bei der Hochwasserwarnung und -vorhersage gezeigt. Um die Niederschlagsprognosen und damit den Bevölkerungsschutz zu verbessern, wird künftig in Aachen und Umgebung künstliche Intelligenz eingesetzt.

Schnellere Berechnungen, besserer Schutz

Dies geschieht mit dem Projekt "Integrales Frühwarnkonzept und Informationssystem zur Hochwasservorhersage und -bewältigung für die StädteRegion Aachen" – kurz INFRAH. Die StädteRegion Aachen ist ein Gemeindeverband und besteht aus den Städten Aachen, Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Stolberg und Würselen sowie den Gemeinden Simmerath und Roetgen. 

Im Fokus bei INFRAH steht ein modernes KI-gestütztes Vorhersagemodul eines Aachener Unternehmens. Nun besteht die Möglichkeit, drei Stunden vorher sehr konkret vorherzusagen, wie hoch das Wasser an einzelnen Stellen in der StädteRegion steigen wird. Modelle, deren Berechnung früher bis zu 13 Stunden gedauert haben, können durch den Einsatz der neuen Technologie in einer Sekunde berechnet werden. Es lassen sich viele verschiedene wasserwirtschaftliche Daten mit den Vorhersagen bei Starkregen verbinden, sodass der Bevölkerungsschutz besser reagieren kann.

  • Die Projekt- und Stadtverwaltungsmitarbeitenden bei der offiziellen Vorstellung des neuen KI-Tools.

Potenzial von KI verstärkt nutzen

Das Ziel des KI-gestützten Vorhersagesystems ist es, hochpräzise Überflutungsprognosen vor allem für die Bereiche der StädteRegion bereitzustellen, für die keine Daten der NRW-Landesbehörde LANUV verfügbar sind. Die Technologie greift dabei auf eine Vielzahl von Datenquellen zu – von neuesten Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes bis hin zu Gelände- und Bodendaten. In Zukunft soll das auch eine effektivere Kommunikation zwischen Wasserwirtschaft, Katastrophenschutzbehörden und der Bevölkerung ermöglichen.

Im September 2024 wurde das Aachener Unternehmen beauftragt, das KI-Modul zu entwickeln. Die Entwicklung des Moduls erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der RWTH und dem Wasserverband Eifel-Rur. Vor wenigen Wochen fand daraufhin die behördeninterne Vorstellung des Systems in der StädteRegion Aachen statt, an der auch Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, des Katastrophenschutzes, der Wasserwirtschaft und der Ordnungsbehörden teilnahmen. 

Quelle: PM der Städteregion Aachen