Gelsenkirchen
10.03.2023

Spielplatz-Überwachung mit Künstlicher Intelligenz

Die Stadt Gelsenkirchen testet Radartechnik und Bewegungssensoren zur Überwachung eines Spielplatzes.

Der Spielplatz an der Robert-Koch-Straße in der Gelsenkirchener Innenstadt – er beschäftigt die Kräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) immer wieder. Oft ist der KOD hier mit Streifen präsent, schreitet ein, wenn sich die Nachbarschaft über Jugendliche beschwert, die hier außerhalb der üblichen Nutzungszeiten Alkohol konsumieren und lärmen. Für Ärger sorgen darüber hinaus der hinterlassene Müll und Vandalismusschäden.

Radartechnik und Bewegungsmelder im Einsatz

Seit Dienstag, 7. März, setzt die Stadt sogenannte Künstliche Intelligenz ein, um den Spielplatz zu überwachen. Wie schon zum Beispiel an der Turmschule in Gelsenkirchen-Rotthausen wird mit Radartechnik gearbeitet. Diese erfasst Personen als rote Punkte, die sich außerhalb der zulässigen Nutzungszeiten auf dem Spielplatz aufhalten. In der städtischen Leitstelle für Sicherheit und Ordnung geht dann automatisiert eine Meldung über die Fehlnutzung ein. Der KOD wird informiert und schaut dann vor Ort nach dem Rechten.

Doch an der Robert-Koch-Straße wird eine weitere Technik getestet: Sensoren registrieren Bewegungen auf dem Spielplatz und aktivieren eine Beleuchtung. Der gewünschte Effekt: Die Personen verlassen den Spielplatz und nutzen ihn womöglich auch künftig nicht mehr als Treffpunkt. Parallel zur Schaltung des Lichts wird dennoch der KOD informiert, um vor Ort zielgerichtet präsent zu sein und eingreifen zu können.

Die Sensoren sind so eingerichtet, dass sie zwar Personen registrieren, aber nicht zum Beispiel wegen eines vorbei fliegenden Vogels das Licht aktivieren. Außerdem kann die Leitstelle die Beleuchtung unabhängig von der Sensorik ein- und ausschalten sowie die Art des Lichts bestimmen. So sind verschiedene Farben ebenso möglich wie unterschiedliche Lichtstärken oder auch flackerndes Licht.

Zunächst werden beide Techniken unabhängig voneinander getestet. Es ist aber daran gedacht, die Beleuchtungsanlage mit der Radartechnik zu koppeln.

Datenschutz wird eingehalten

Weder die Radartechnik noch die Sensoren ermitteln personenbezogene Daten, es wird strikt auf den Datenschutz geachtet. Per Beschilderung wird an den Standorten auf die innovative Technik aufmerksam gemacht. Über einen QR-Code sind umfassende, mehrsprachige Informationen zu dem Projekt abrufbar.

Künstliche Intelligenz zur Überwachung testet die Stadt an derzeit vier Standorten. Neben dem Spielplatz an der Robert-Koch-Straße sind dies die Schulhöfe der Turmschule sowie der Grundschulen an der Grillostraße und am Dörmannsweg. Im September dieses Jahres soll ein erstes Fazit gezogen werden. Auch der Frage, wie die Überwachung von den Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen wird, wird nachgegangen.

Noch nicht installiert ist die Überwachungstechnik beim Bolzplatz an der Caubstraße. Hier sollen Sensoren eingesetzt werden, die ab einem bestimmten Lärmpegel anschlagen und dies der Leitstelle für öffentliche Sicherheit und Ordnung melden. Zudem werden zeitnah auch die Spielplätze an der Carl-Mosterts-Straße in Ückendorf und am Elisabethplatz in der Innenstadt mit der neuen Technik ausgestattet.

Quelle: Stadt Gelsenkirchen