Köln
29.04.2022

"Europäische Hauptstadt für Integration und Vielfalt"

Köln ist unter den Gewinnern eines neuen Integrationspreises der Europäischen Kommission.

Kölns Strategie zur Förderung von Vielfalt und Integration hat die Jury des Preises "Europäische Hauptstädte für Integration und Vielfalt" überzeugt. Die Stadt hat für seine beispielhafte Integrationspolitik in der Kategorie "Kommunen mit einer Einwohnerzahl von mehr als 50 000 Personen" Gold gewonnen. Auf den weiteren beiden Plätzen der Kategorie folgen Göteborg/Schweden (Silber) und Barcelona/Spanien (Bronze).

Der Preis der Europäischen Kommission ist in diesem Jahr erstmals vergeben worden. Bewerben können sich Städte, Gemeinden und Regionen aus der gesamten EU. Die diesjährigen Preisträger kommen aus fünf Mitgliedstaaten – Deutschland, Kroatien, Rumänien, Schweden und Spanien – und erhalten den Preis für ihre Arbeit zugunsten einer gerechteren Gesellschaft, in der Vielfalt und Inklusion unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter und LGBTIQ-Identität sowie die Integration von Roma gefördert werden.

In der Kategorie "Kommunen mit einer Einwohnerzahl von weniger als 50 000 Personen" hat die Stadt Koprivnica/Kroatien für seine Strategie zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung gewonnen. Silber ging nach Ingelheim am Rhein und Bronze nach Antequera/Spanien (Bronze).

Gold in der dritten Kategorie "Integration der Roma" geht an die spanische Region Andalusien für ihr Gesamtkonzept für die Integration der Roma-Gemeinschaft, gefolgt vom schwedischen Göteborg (Silver) und dem rumänischen Grădinari (Bronze).

Die Integrationsstrategie der Stadt Köln

Fast die Hälfte der 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Kölns sind Menschen mit Migrationsgeschichte und mehr als 200.000 Personen in Köln stammen aus insgesamt 184 Ländern. Die Stadt Köln engagiert sich für ein diskriminierungsfreies Zusammenleben und eine menschenrechtsorientierte Politik.

Auch die Stadtstrategie "Kölner Perspektiven 2030" verpflichtet zu einem offenen Köln, das Integration und Teilhabe sichert. Bei der Erarbeitung der städtischen Handlungskonzepte setzt die Stadt verstärkt auf einen intersektionalen Ansatz und achtet darauf, die jeweiligen Zielgruppen einzubeziehen, um so zu gewährleisten, dass sie Maßnahmen und Ziele, die ihre Lebensbereiche betreffen, mitgestalten können.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung auf kommunaler Ebene zu, die dem Schutz der Menschenrechte dient. Die Antidiskriminierungsbüros sind nicht nur Anlaufstellen für Betroffene von Diskriminierung. Auch Menschen, die Diskriminierung beobachten, können diese melden und die Bildungsprogramme nutzen. Das von der Stadt Köln geförderte Awareness-Konzept wird bei Veranstaltungen umgesetzt und ermöglicht somit diskriminierungssensible Veranstaltungen.

Die Stadt Köln ist Gründungsmitglied unterschiedlicher nationaler und internationaler Netzwerke, die sich um Diversity Management bemühen und sich für Integration und gegen Diskriminierung aussprechen. Sie verfolgt einen umfassenden, datengestützten Ansatz zu Vielfalt und Integration, bei dem die am stärksten Betroffenen sich aktiv in Maßnahmen und Aktivitäten einbringen können.

Hintergrund des Preises

Der Preis "Europäische Hauptstädte für Integration und Vielfalt" wurde im Rahmen des EU-Aktionsplan gegen Rassismus 2020-2025 ausgelobt und ist Teil des Engagements der Kommission für eine Union der Gleichheit.

Bewerbungen für den diesjährigen Preis konnten vom 22. November 2021 bis zum 15. Februar 2022 eingereicht werden. In allen Kategorien wurden die Bewerbungen von einer Jury nach verschiedenen Kriterien mit Punkten bewertet. Dabei ging es unter anderem um Art und Umfang der Initiativen, welche Wirkung damit erzielt wird und inwieweit Menschen, die Diskriminierung ausgesetzt sind, in die Politikgestaltung einbezogen werden.

Der Preis wird im Rahmen des Europäischen Monats der Vielfalt vergeben.  Mit dem Aktionsmonat soll die Arbeit von Organisationen, die an gleichen und inklusiven Lebensbedingungen zum Wohle aller mitarbeiten gewürdigt werden. Diese Initiative ist Teil des Engagements der Europäischen Kommission gegen Diskriminierung und für Vielfalt und Integration am Arbeitsplatz.

Die EU fördert Initiativen für Vielfalt und Integration und gegen Ungleichheit und Diskriminierung, insbesondere auch in Bezug auf Roma. Mit 1,55 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021-2027 wurde im Rahmen des Programms "Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte" (CERV) der bislang größte EU-Fonds zur Förderung von Rechten und Werten in der EU bereitgestellt.

Weitere Informationen zum Preis "Europäische Hauptstädte für Integration und Vielfalt"