Asylanträge gehen zurück
15.09.2025

Trend entlastet die Städte

Städtetags-Geschäftsführer Christian Schuchardt gegenüber der Rheinischen Post
  • Porträtbild von Christian Schuchardt

"Nicht nur bundesweit, auch in NRW geht die Zahl der neuen Asylanträge sehr deutlich zurück. Die Gründe sind vielschichtig, von der Migrationspolitik der Bundesregierung bis hin zur veränderten Situation in Ländern wie Syrien.

Auch die Städte in NRW spüren den Rückgang. Dass die Landesregierung die Zahl der Plätze in Landesunterkünften nicht weiter ausbauen will, halten wir für vertretbar – wenn gewährleistet ist, dass das Land künftig genug eigene Plätze anbieten kann, wenn sich die Situation wieder ändert.

Kurzum: Wir merken, dass sich etwas bewegt. Auch wenn Unterbringung und Integration von Geflüchteten weiter eine große finanzielle und personelle Herausforderung ist: Der Trend geht Richtung Entlastung der Städte.

Jetzt sollte schnell ein weiterer Baustein in der Migrationspolitik unter Dach und Fach gebracht werden, um diesen Trend zu verstärken. Vergangene Woche hat das Bundeskabinett die Umsetzung des neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) in nationales Recht beschlossen. Jetzt sollte GEAS auch schnell den Bundestag passieren, damit Migration in der EU künftig besser gesteuert werden kann."

Hintergrund

  • Die Zahl der Asyl-Erstanträge in Deutschland ist laut Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) von Januar bis Juli 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 50 Prozent zurückgegangen.
  • NRW wurden im Jahr 2023 noch 64.711 Geflüchtete zugewiesen, im Jahr 2024 nur noch 42.109. Bis Mitte August 2025 (Stand: 19. August) waren es nur noch 14.400 Geflüchtete.