Ukraine-Krieg
12.03.2022

Städtetag fordert mehr Landeshilfe bei Flüchtlingsunterbringung

Der Vorsitzende des Städtetages NRW, Oberbürgermeister Pit Clausen, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

Der Städtetag Nordrhein-Westfalen geht angesichts des Kriegs in der Ukraine von einer größeren Flüchtlingszahl als 2015 aus und fordert deshalb eine stärkere Unterstützung des Landes.
 

Der Vorsitzende des Städtetages NRW und Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld, Pit Clausen, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa):

"Wir stellen uns darauf ein, dass wir durch den schrecklichen Krieg Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen in einem Umfang brauchen werden, den wir bisher nicht kannten. Die Herausforderung wird größer werden als 2015."

"Die vor Krieg und Zerstörung Geflohenen sind bei uns willkommen", betonte der Verbandschef. Die Städte in NRW kümmerten sich mit großer Solidarität um die Aufnahme von geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Er berichtete außerdem von einer großen Dynamik und das viele Städte stark gefordert seien. Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen appellierte Clausen dringend an das Land, "uns sehr rasch stärker zu unterstützen."

Die Verteilung der Menschen muss seiner Ansicht nach besser gesteuert werden, denn im Moment sei die Zahl der Geflüchteten zu ungleichmäßig auf die NRW-Kommunen verteilt. "Es darf nicht dazu kommen, dass einige Städte überfordert werden und anderswo Kapazitäten ungenutzt bleiben." Das Land sollte die Verteilung der Menschen über die Landeseinrichtungen steuern. Künftig ankommende Geflüchtete sollten zudem schnell und einfach registriert werden können. Die Kommunen dürften bei der Finanzierung der Unterbringung und Versorgung nicht alleingelassen werden. Zumindest vorübergehend sollten die Pauschalen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz schnell erhöht werden.

Mit freundlicher Genehmigung der dpa, Deutsche Presse-Agentur, Hamburg, www.dpa.de