Geflüchtete aus der Ukraine
11.10.2022

"Wir brauchen eine zentrale Erfassung und Unterbringung"

Thomas Kufen, Vorsitzender Städtetag NRW, gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger (KStA)

"Wir brauchen eine zentrale Erfassung und Unterbringung, so wie seinerzeit die Aufnahmeeinrichtung Unna-Massen Zuwanderern in den ersten Monaten nach ihrer Ankunft Orientierung bot",

sagte Thomas Kufen, Vorsitzender des Städtetags NRW, dem Kölner Stadt-Anzeiger.

"Über ein solches Modell sollten Bund und Länder auch bei der künftigen Aufnahme von Geflüchteten nachdenken.

Wir dürfen jetzt nicht die gleichen Fehler machen wie 2015. Schon jetzt liegen die Flüchtlingszahlen in den großen NRW-Städten auf dem Niveau des Krisenjahrs 2015. Die Unterbringungskapazitäten reichen für neuankommende Flüchtlinge nicht mehr aus." Die kommunalen Unterkünfte seien in vielen Städten voll belegt , sagte Kufen. 2015 sei nur auf Sicht gefahren worden, und genau in diese Falle drohten wir jetzt wieder zu tappen. "Es wäre fatal, wenn die Bundesregierung aus den Fehlern der Vergangenheit jetzt nicht die politischen Schlussfolgerungen ziehen würde", so Kufen.

Entscheidungen, die unter Druck getroffen werden, zögen oft höhere Folgekosten nach sich. "So waren manche Turnhallen, die 2015/2016 für wenige Monate als Notunterkunft dienten, oft länger als ein Jahr nicht mehr nutzbar, weil sie aufwendig saniert werden mussten", erklärte Kufen. Viele Vereine wollten gerade nach Corona ihre Hallen deshalb nicht mehr zur Verfügung stellen.

Zum KStA-Artikel mit den Äußerungen von Thomas Kufen