Vorstand
08.02.2023

Auswirkungen des Deutschland-Tickets für den ÖPNV in NRW

Beschluss des Vorstandes des Städtetages Nordrhein-Westfalen
  1. Der Vorstand begrüßt die Einführung des Deutschlandtickets zu einem Einführungs­preis von 49 Euro monatlich auch in NRW. Er sieht darin eine Chance, mehr Menschen für die Nutzung des ÖPNV zu gewinnen. Deshalb ist es wichtig, dass die bestehenden ÖPNV-Strukturen nicht nur erhalten, sondern auch ausgebaut werden. Nur so kann eine nachhaltige Kundenbindung gelingen.
     
  2. Der Vorstand hält Auswirkungen der Einführung des Deutschlandtickets auf die Tarif­struktur auch in NRW für unvermeidlich. Tarifierungsoptionen oberhalb des Abo-Preises werden den Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen weitgehend entzogen. Auch unterhalb dieses Tarifes wird es voraussichtlich zu weiteren Anpassungen/Staffelungen mit ebenfalls monetären Auswirkungen kommen.
     
  3. Der Vorstand erwartet Veränderungen insbesondere im Bereich der Schüler­fahrkosten­finanzierung, aber auch bei Jobtickets, Studierenden- und Azubitickets sowie Sozialtickets. Diese Veränderungen dürfen nicht zu Mehrbelastungen der Kommunen führen. Der Vorstand teilt das Ziel des Landes, ab Schuljahresbeginn 2023/2024 deutlich mehr Schülerinnen und Schülern ein preisgünstiges Deutschland-Ticket zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck spricht er sich dafür aus, die bisherigen kommunalen Mittel der Schülerfahrkosten bis zum Ende des Schuljahres 2023/24 weiterhin in das ÖPNV-System fließen zu lassen. Er verknüpft dies mit der Erwartung, dass sowohl über die Finanzierung bis zum Ende des Schuljahres 2023/24 als auch über den Prozess der Erarbeitung einer zukunftsfähigen Finanzierungsstruktur der Schülerfahrkosten– gültig ab Schuljahresbeginn 2024/25 - zwischen Land und den kommunalen Spitzenverbänden Einvernehmen erzielt wird.

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