Landtagswahl in NRW
03.01.2024

"Wahlalter sollte auf 16 Jahre herabgesetzt werden"

Thomas Kufen, Vorsitzender des Städtetages NRW, gegenüber der Rheinischen Post

Der Städtetag Nordrhein-Westfalen fordert, dass 16-Jährige in NRW auch bei den Landtagswahlen abstimmen können. Das Land sollte sein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag rechtzeitig vor den Landtagswahlen 2025 umsetzen. Andernfalls sind junge Menschen bei steigender Lebenserwartung gegenüber der älteren Wählerschaft zunehmend unterrepräsentiert. Zudem können Jugendliche so frühzeitig für Politik interessiert werden und mehr Teilhabe erfahren. Thomas Kufen, Vorsitzender des Städtetages NRW, sagte gegenüber der Rheinischen Post (RP):

"Das Wahlalter für Landtagswahlen in NRW sollte auf 16 Jahre herabgesetzt werden. Dieses Versprechen der Landesregierung sollte rechtzeitig vor den nächsten Landtagswahlen im Jahr 2025 in Kraft treten, damit die organisatorische Umsetzung auch gelingt. Dafür ist es jetzt höchste Zeit."

Kufen sagte weiter:

"Für die Herabsenkung des Wahlalters gibt es gute Gründe: Bei Kommunalwahlen können 16-Jährige in NRW schon länger mitentscheiden, bei der Europawahl 2024 zum ersten Mal. Ohne eine Absenkung des Wahlalters sind junge Menschen bei den Landtagswahlen zunehmend unterrepräsentiert. Die Lebenserwartung steigt und damit auch der Anteil der älteren Wählerschaft.

Wenn Jugendliche ab 16 Jahren wählen dürfen, können sie die Wahlen in der Schule zeitnah durchspielen. So könnten junge Menschen noch besser für Politik interessiert werden und die Wahlbeteiligung gesteigert werden. Das zeigt die Erfahrung aus fünf anderen Bundesländern, die das Wahlalter bereits herabgesetzt haben.

Es geht im Parlament um viele Fragen, die gerade die Zukunft der jungen Generation betreffen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sie durch ihre Stimme auf dem Wahlzettel Einfluss nehmen kann. Ob Kommunal-, Landtags- oder Europawahl – all diese Wahlen sind wichtig und sollten deshalb auch das gleiche Wahlalter haben. Das würde zudem Kommunikation und Durchführung parallel stattfindender Wahlen deutlich vereinfachen."

Zum RP-Artikel mit den Äußerungen von Thomas Kufen

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