Deutschlandticket
06.11.2023

"Wäre absurd, Ticket scheitern zu lassen"

Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag in Berlin befragte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) zur weiteren Finanzierung des Deutschlandtickets Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW.

WAZ: Herr Dedy, können Sie sich vorstellen, dass Bund und Länder am Montag das Deutschlandticket beerdigen?

Dedy: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Es wäre absurd, dieses Ticket nach acht Monaten scheitern zu lassen.

WAZ: Für den Fall, dass die Verhandlungen am Montag noch nicht beendet werden können: Bliebe dann noch Zeit für die Fortführung des 49-Euro-Tickets?

Dedy: Kaum. Bis Ende des Jahres muss eine Lösung stehen. Wenn am Montag keine Einigung erzielt werden sollte, wissen die kommunalen Verkehrsunternehmen knapp acht Wochen vor Jahresende immer noch nicht, womit sie ab Januar planen können.

WAZ: Liegt die Verantwortung für die stockenden Verhandlungen allein bei Volker Wissing?

Dedy: Na ja, die politische Verantwortung liegt schon bei der Bundesregierung insgesamt.

WAZ: Sollte das Deutschlandticket scheitern, was wäre das für ein Signal an die Bevölkerung?

Dedy: Dann würden sich viele Menschen veräppelt fühlen. Man führt mit viel Tamtam ein günstiges Deutschlandticket ein, und nach acht Monaten sagt man, man wolle die Kosten dafür nicht mehr tragen. Etwa zehn Prozent der Ticket-Nutzer sind vom Auto auf Bus und Bahn umgestiegen. Wollen wir denen jetzt sagen: Ätsch, das war nicht so gemeint?

Zum vollständigen Interview mit Helmut Dedy auf www.waz.de