Schottergärten
26.07.2022

"Brauchen klare Rechtsgrundlagen für mehr Grün in der Stadt"

Verena Göppert, stellvertretende Geschäftsführerin des Städtetages NRW, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

Der Städtetag NRW hat die Pläne von Kommunalministerin Ina Scharrenbach begrüßt, die Landesbauordnung zu ändern und gegen Schottergärten vorzugehen.

"Die Städte brauchen klare Rechtsgrundlagen für mehr Grün in der Stadt", sagte die stellvertretende Geschäftsführerin des Städtetages NRW, Verena Göppert.

"Schottergärten erfreuen sich hoher Beliebtheit. Ökologisch sind sie aber ein Sündenfall. Sie versiegeln unnötig Fläche und bieten Flora und Fauna keinen Lebensraum."

Scharrenbach hatte die geplante Änderung der Bauordnung am Montag in der "WAZ" angekündigt. Seit 2018 sind Schottergärten bereits verboten, mancherorts gibt es sie aber weiterhin. Für die Durchsetzung des Verbots sind die Kommunen zuständig.

Verena Göppert erklärte, Begrünung und Bepflanzung von unbebauten Flächen der Baugrundstücke sei zwar bereits jetzt vorgeschrieben. Bis 2019 hätten Kommunen die Vorgaben aber noch mittels sogenannter "Vorgartensatzungen" konkretisieren können. Nach derzeitigem Stand könnten Städte zwar Satzungen für Wohngebiete verabschieden. "Ob diese gültig sind, ist jedoch juristisch umstritten, weil das Bauordnungsrecht hier nicht eindeutig formuliert ist. Die vom Land angekündigte Klarstellung in der Bauordnung NRW ist deshalb richtig", sagte Göppert.

"Eine 'Gartenpolizei' wollen die Städte aber nicht", stellte sie klar. "Hier wird vor allem auf die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger gesetzt: Niemand tut sich mit einem Schottergarten einen Gefallen. Über Geschmack lässt sich streiten, aber wer glaubt, mit mehr Steinen im Garten weniger Arbeit zu haben, irrt."

Mit freundlicher Genehmigung der dpa, Deutsche Presse-Agentur, Hamburg, www.dpa.de

Zu einem Bericht der Rheinischen Post zum Thema auf www.rp-online.de

Mehr zu