Konferenz gegen Armut NRW
14.12.2022

"Brauchen starke soziale Strukturen vor Ort"

Städtetags-Vorsitzender Thomas Kufen im Rahmen der Konferenz gegen Armut

"Immer mehr Menschen sorgen sich wegen der steigenden Preise für Strom und Wärme, der hohen Inflation, teuren Mieten und Nebenkosten. In dieser Lage bewährt sich der Sozialstaat.

Wir haben ein dichtes soziales Netz, das dafür sorgt, dass Menschen nicht in ihrer Existenz bedroht werden. Damit es vor Ort in den Städten und Gemeinden seine Wirkung entfalten kann, muss das Land die sozialen Einrichtungen in den Kommunen stärken.

Gas und Strompreisbremse der Bundesregierung werden die Energiepreise für viele Haushalte abfedern. Wohngeld und Heizkostenzuschuss helfen denjenigen, die wenig Geld haben, gut durch den Winter zu kommen. Wichtig ist, dass die Menschen, die Anspruch auf soziale Leistungen haben, diese auch wahrnehmen und beantragen.

Wir appellieren an die Menschen, die sich um ihre Haushaltskasse sorgen: Gehen sie zu den Beratungsstellen der Städte, von Sozialdiensten, Kirchen oder den Verbraucherzentralen. Holen Sie sich die Unterstützung, die sie brauchen.

Auch Angehörige, der Freundeskreis oder Nachbarinnen und Nachbarn sollten Betroffene auf diese Möglichkeiten hinweisen. Sozialämter und Jobcenter werden eng mit Wohlfahrtspflege, Kirchen sowie Stadtwerken und Sparkassen zusammenarbeiten, um verbleibende Härten für Menschen abzufedern.

Das Land muss darüber hinaus die soziale Infrastruktur in den Städten weiter stärken. Denn auch hier kommen hohe Energiepreise an. Stadtteilarbeit, Schuldnerberatung, Sozialberatung, Anlaufstellen für Obdachlose und Tafeln – all diese Einrichtungen brauchen wirtschaftliche Sicherheit. Wo finanzielle Lücken entstehen, müssen sie vom Land geschlossen werden."