Foto: Uwe Köppen © Stadt DuisburgDer Sanierungsstau bei kommunalen Verkehrswegen in Nordrhein-Westfalen ist akut. Mittlerweile droht das Problem sogar regionale und überregionale Auswirkungen auf den Wirtschafts- wie den Pendlerverkehr zu entwickeln. Insbesondere der Reparaturbedarf an bedeutsamen städtischen Brücken und Tunneln ist inzwischen so dringend, dass Teilsperrungen solcher Bauwerke in absehbarer Zeit nicht mehr auszuschließen sind. Um den vordringlichsten Sanierungsbedarf abzudecken, fordert der Städtetag Nordrhein-Westfalen ein Sofort- und Notprogramm von Land und Bund.
Köln Foto: © Thomas AlblIm Rahmen einer Pressekonferenz am 29. August 2014 in Düsseldorf hat der Städtetag Fakten und Zahlen aus 14 NRW-Städten zur Situation bei der Verkehrsinfrastruktur präsentiert und Forderungen an den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen vorgetragen.
Im Folgenden finden Sie:
Bielefeld: Die Summe für den Reparaturstau im Straßennetz von insgesamt 1.350 Kilometern Länge steigt jedes Jahr dramatisch an. Derzeit beträgt der Reparaturstau 300 Millionen Euro.
Bonn: Für die Unterhaltung der Straßen werden jährlich rund 10,5 Millionen Euro benötigt. Es können aber nur rund 3 Millionen Euro aus dem Haushalt bereitgestellt werden.
Castrop-Rauxel: In diesem Jahr stehen maximal 2,5 Millionen Euro für die Straßensanierung zur Verfügung. Schon um den normalen Unterhalt der Straßen und ihren Vermögenswert zu sichern, wären allerdings 7 Millionen Euro im Jahr notwendig.
Dortmund: Etwa 180 Kilometer Straße befinden sich in schlechtem bis kritischem Zustand. Der Finanzbedarf vor allem für Straßen und Brücken beträgt pro Jahr knapp 25 Millionen Euro. 2014 stehen jedoch lediglich 11,8 Millionen Euro im Haushalt zur Verfügung.
Düsseldorf: Für die Planung und Realisierung des 2. und 3. Bauabschnitts der U 81 (Esprit-Arena / Messe Nord incl. Rheinquerung bis Handweiser und von Flughafen Terminal zum Flughafen-Fernbahnhof) besteht eine Finanzierungsunsicherheit, weil das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) 2019 mit Mitteln von Bund und Land ausläuft. Auch für die Stadtbahnsanierung wäre eine Nachfolgeregelung zwingend nötig.
Duisburg: Ein elementar wichtiges Sanierungsprojekt ist der Umbau des Marientorplatzes mit seiner überalterten Behelfsstahlbrücke als Zubringer zur Autobahn A40. Es besteht die Gefahr, dass die Brücke für den Verkehr gesperrt werden muss.
Essen: Etwa 50 Prozent der Straßen müssen in den kommenden Jahren erneuert werden.
Gelsenkirchen: Der Investitionsstau für die Verkehrsinfrastruktur wird sich bis 2016 auf etwa 80 Millionen Euro erhöhen.
Iserlohn: Aufgrund des Sanierungsstaus und der Finanzierungsunsicherheit wird die Stadt beispielsweise die Sanierung der über die DB-Strecke Hagen-Siegen verlaufenden Brücke Lasbecker Weg zurückstellen.
Köln: Die Situation in Köln hat sich durch die massiven Verkehrsbeschränkungen auf der maroden Leverkusener Autobahnbrücke dramatisch zugespitzt. Von den 2.200 Kilometern Straße in der Verantwortung der Stadt sind rund 1.100 Kilometer sanierungsbedürftig.
Mülheim an der Ruhr: Die Thyssenbrücke müsste umgehend durch einen Neubau ersetzt werden. Um die Belastung zu reduzieren, ist sie bereits für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt.
Oberhausen: Extrem kritisch ist die Situation an Hauptverkehrsstraßen.
Witten: An der stark befahrenen Pferdebachstraße sind Fahrbahn und Entwässerungsanlagen teilweise über 100 Jahre alt. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 20 km/h herabgesetzt.
Wuppertal: Wuppertal unterhält ein Straßennetz von 825 Kilometern Gesamtlänge und über 3.500 Ingenieurbauwerke, darunter 157 Brücken, 4 Viadukte und 14 Fußgängerunterführungen. Der Gesamtinvestitionsstau im Bereich dieser Verkehrsinfrastruktur liegt bei 170 Millionen Euro.
Duisburg Brückenzug Häfen
Foto: Uwe Köppen © Stadt Duisburg
Duisburg A42 Autobahnbrücke
Foto: Uwe Köppen © Stadt Duisburg
Köln Mülheimer Brücke
Foto: © Thomas Albl
Köln Östlicher Zubringer der A4
Foto: © Nikolaos Vassiliadis
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Minden Weserbrücke
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Mülheim an der Ruhr Brücke Hauskampstraße
Foto: © Stadt Mülheim
Wuppertal Brücke Kluse
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